Grundriss und Haus planen – Tipps und Vorgehen. Hier erfährst Schritt für Schritt wie bei der Planung von Haus und Grundriss vorzugehen ist. Angefangen vom Kostenrahmen, über das Raumprogramm und die Wünsche, dem äußeren Erscheinungsbild, die Ausrichtung nach der Sonne bis hin zur Entwurfs-Planung, den Vorgaben und Vorschriften, den Kosten und gratis Planungstools im Internet.

Das eigene Haus planen und nach seinen ganz persönlichen Wünschen gestalten, dass ist ein ganz besonders Vergnügen und ein großer Luxus. Der Planungsprozess benötigt seine Zeit und die solltest du dir unbedingt nehmen. Am besten du rechnest für die Planungsphase mindestens ebenso viel Zeit ein wie für die Bauphase.

Kostenrahmen

Zu allererst muss der Kostenrahmen stehen. Erst dann kann mit dem Planen begonnen werden, sonst verrennt man sich leicht. Es muss also klar sein wieviel das Gesamtprojekt kosten darf. Aus den gesamten Projektkosten werden die reinen Baukosten ermittelt. Und im Weiteren wirst du dich für eine Ausführungsvariante und die Quadratmeter Wohnfläche entscheiden können. Benutze dafür einfach den Hausbaukosten-Rechner oder erfahre mehr dazu im Beitrag über die gesamten Hausbaukosten. Diese drei Punkte solltest du nun beantworten können:

  • Baukosten in Euro
  • Wohnfläche in m²
  • Ausführungsvariante* in Euro/m²

*Bei der Ausführungsvariante wird hier grob unterschieden zwischen 1500€/m² (sehr sparsam), 1750€/m², über 2000€/m² (klassisch), 2250€/m², 2500€/m² (viele Extras)

Das sind die Grundlagen! Wenn diese stehen kann auch schon munter losgeplant werden. Wichtig ist, dass du diesen Kostenrahmen während der gesamten Planungsphase im Blick behältst.

Raumprogramm

Als nächstes gilt es das perfekte Raumprogramm für alle zukünftigen Bewohner zu finden. Auf dieser Grundlage wird das Haus dann entworfen.

Setzte dich dafür mit den anderen zukünftigen Bewohnern zusammensetzen und erarbeitet euer Raumprogramm in drei Schritten:

  • Die Wunschliste
  • Die Raumliste
  • Die Optimierung

Dadurch wird klar, was ihr wirklich braucht und möchtet. Und es werden nicht Räume geplant, die viel Geld kosten, am Ende aber kaum genutzt werden.

Die Wunschliste

Startet zunächst mit einer Wunschliste. Denkt dabei an die jetzige Wohnsituation und notiert, was in Zukunft besser und anders sein soll und was ok ist. Wichtig ist, auch die Prioritäten dazuzuschreiben, also was wollt ihr unbedingt, was wäre nett und was ist verzichtbar?

Haus planen - Wunschliste
Haus planen – Wunschliste

Die Raumliste

Ausgehend von der Wunschliste gilt es nun die erste Raumbedarfsliste zu erstellen. Notiert dazu jeden Raum den ihr im neuen Haus haben wollt und dazu die Minimalfläche die gerade noch ok wäre und die Maximale Fläche die toll wäre. Beachte, dass der Raumbedarf mit dem vorhandenen Budget bewältigt werden muss und bleibe auch bei den Maximalflächen realistisch.

Als Anmerkung kannst du Begründungen und sonstige Wünsche und Gedanken zum jeweiligen Raum festhalten.

Haus planen - Raumliste
Haus planen – Raumliste

Weitere Infos zur Planung und Gestaltung von einzelnen Räumen und Planungsbeispielen findest du hier:

Hier gibt es außderdem noch Hintergrundwissen und Entscheidungshilfen für unterschiedliche Bodenbeläge, Holzböden und Fliesenböden.

Die Optimierung

Nun versuche die ganze Liste wirklich auf das wesentliche zu optimieren. Geh nochmal mit allen gemeinsam jeden Raum einzeln durch. Überlegt ganz genau welchen Zweck dieser Raum hat und wie er genau genutzt wird. Ziel soll sein, die Räume untereinander in Beziehung zu setzen und herauszufinden ob bestimmte Räume eventuell zusammengelegt werden können.

Das Zusammenlegen von Räumen bringen klare Vorteile:

  • Kosteneinsparung durch Wegfall von Innenwänden und Innentüren, eventuell weniger Flur
  • Kosteneinsparung durch weniger Wohnflächen
  • Größere Räume bei gleichzeitig weniger Fläche
  • Eine bessere Ausnutzung der Räume, es entfallen wenig benützte Räume

Aufenthaltsräume sollten eine gewisse größe haben, wer sich im wachen Zustand längere Zeit in einem abgeschlossenem 9m² großen Raum aufhält, der wird sich dort auf Dauer nicht wohl fühlen. Räume die zeitlich begrenzt genutzt werden wie zum Beispile das Bad oder der Hauswirtschaftsraum, können auch kleiner ausfallen.

Diskutiere unter anderem die folgenden Fragen:

  • Können Wohnen, Essen und Kochen zusammengelegt werden?
  • Können Bad und WC zusammengelegt werden?
  • Wie groß muss das Bad wirklich sein? Auch ein kleines Bad kann gemütlich sein.
  • Sind zwei separate Badezimmer/ zwei WCs wirklich nötig?
  • Verzicht auf den Schrankraum, dafür ein größeres Schlafzimmer?
  • Kann Büro und Gästezimmer zusammengelegt werden?
  • Ist ein Gästezimmer wirklich nötig? Wie oft werden Übernachtungsgäste erwartet? Könnten sie auch in einem der Kinderzimmer schlafen?
  • Kann das Büro/der Arbeitsplatz auch in der Galerie sein?
  • Kann der Arbeitsplatz in einem größeren Schlafzimmer sein?
  • Reicht vorerst ein gemeinsames Kinderzimmer aus, das später getrennt werden kann?
  • Reicht es aus wenn der Stauraum in Flur und Hauswirtschaftraum untergebracht wird?

Auch die nötigen Raumgrößen kannst du nochmal überdenken. Als Anhaltspunkt sind hier die Raumgrößen jeweils in sparsamer, mittlerer und großzügiger Ausführung dargestellt:

Raumprogramm - Raumgrößen sparsam bis großzügig
Raumprogramm – Raumgrößen von sparsam bis großzügig

Vielleicht hast du nun doch noch Optimierungspotential entdeckt? Dann erstelle nun nochmal eine optimierte Raumbedarfsliste. Vergleiche die Summen aller Raumflächen mit der Wohnfläche die laut deinem Kostenrahmen zulässig ist. Bedenke aber, durch Dielen, Treppen etc. kommen noch weitere Quadratmeter hinzu.

Weitere Wünsche und Bedürfnisse

Definiere was dir und den zukünftigen Bewohnern sonst noch wichtig ist: was sind die Vorstellungen und Wünsche? Mach eine Liste mit allen Wünschen, begründe jeden einzelnen Punkt und setzt Prioritäten, was ist besonders wichtig, was wäre einfach nur „nett“ wenn man es hätte, ist aber nicht von besonderer Bedeutung?

Plant nach euren eigenen individuellen Bedürfnissen und lasst euch nichts aufquatschen, andererseits solltet ihr guten Ratschlägen dennoch offen gegenüberstehen. Wer bereits weiter ist findet hier hilfreiche Tipps zur Lichtplanung.

Am besten du diskutierst auch die folgenden Punkte mit den anderen Bewohnern:

Materialien und Bauweise

Bevorzugst du eine gewisse Bauweise? Hast du vielleicht auch ganz genaue Präferenzen was das Material angeht? Wenn ja, versuche nochmal ganz genau zu Hinterleuchten was genau deine Beweggründe sind. Sind es Annahmen und Glaubensgrundsätze, oder Fakten und nachweisbare Eigenschaften? Diese Themen werden oft so behandelt, als ginge es um Gefühlszustände. Vertreter der verschiedenen Bauweisen tun ihren Teil dazu.

Beispiel Holzhaus: Oft reichen Begrifflichkeiten vom „nachwachsenden Rohstoff Holz“ und ein grünes Blatt im Logo um einem das Gefühl von Nachhaltigkeit und Ökologie zu suggerieren. Selbst wenn das Holz mit giftigen Holzschutzmitteln behandelt, von weit hertransportiert und mit Kunststoffen umwickelt wurde – extrem ausgedrückt.

Beispiel Massivhaus bekommt man leicht das Gefühl es wäre für die Ewigkeit gebaut, feuerresistent und hätte ein ideales Raumklima. Doch auch hier gilt, durch Verwendung von minderwertigen Wandaufbauten, falscher Fenster oder auch nur falschen Anstrichen können sich die Vorteile schnell verflüchtigen und es kommt auch in Ziegelbauten oft zu Schimmel.

In Wirklichkeit kann man nicht sagen, die eine Bauweise ist gut, die andere schlecht. Jede Bauweise für sich kann sehr gut und qualitätvoll ausgeführt sein oder auch sehr schlecht. Selbst punkto Kosten und Nachhaltigkeit sind die beiden Bauweisen sehr ähnlich. Es kommt in beiden Bauweisen immer auf das wie an.

Hier findest du weitere Infos zu Bauweisen und Material sowei zu den Eigenschaften, und ein Interview zum Thema Lehmputz und Lehmbauplatten.

Aspekte der Kosteneinsparung

Aspekte der Kosteneinsparung werden dich den gesamten Hausbau lang begleiten. Zum Glück widersprechen sich wirtschaftliche Überlegungen nicht immer mit Überlegungen der Nachhaltigkeit. Im Gegenteil, betrachtet man die Gesamtenergiebilanz eines Gebäudes, so wird man herausfinden, dass viele Punkte der Nachhaltigkeit auch gleichzeitig wirtschaftlich sind.

Nur um ein paar Punkte davon aufzuzählen:

  • Reduktion von Wohnfläche
  • Einfache und kompakte Form des Baukörpers, ohne Erker und Vorsprünge, wenig Oberfläche im Vergleich zum Volumen.
  • Die Ausrichtung nach Süd-Westen um die passive Sonnenenergie zu nutzen.
  • Reduktion bei Innenausbau, offener Grundriss, Reduktion bei der Elektroinstallation, Sanitärinstallation etc.

Hier findest du mehr Infos zum Thema kostengünstig bauen.

Aspekte der Nachhaltigkeit, Ökobilanz, Energiebedarf

Aspekte der Nachhaltigkeit werden immer mehr an Bedeutung gewinnen. Es wird nicht mehr reichen einfach nur den Heizenergiebedarf zu reduzieren, es wird eine ganzheitliche Betrachtung notwendig.

Flexible Grundrisse

  • Lässt sich der Grundriss an geänderte Lebensverhältnisse anpassen? Was wäre euch hier wichtig?
  • Ist ein späterer Dachausbau oder Kellerausbau gewünscht? Dann sollten Keller bzw. Dachgeschoss ausreichend hoch sein.
  • Soll sich das Haus später in zwei Wohnungen teilen lassen? Dann wären Anschlüsse für Zwei Küchen und zwei Badezimmer erforderlich. Zwei Eingänge wären nötig und auch den Schallschutz sollte geachtet werden.
  • Sollen Fenster später als Balkontüren verwendet werden können?
  • Können Räume später einfach geteilt oder zusammengelegt werden? Auf Fenster, Türen, Heizkörper und tragende Wände achten.

Barierefreies Haus

Je nach Art der Behinderung sind auch die Ansprüche an ein barrierefreies Haus anders. Wer für das Alter vorsorgen möchte und zur Not auch vom Rollstuhl aus gut zurechtkommen möchte, sollte auf folgendes achten:

  • Genug Bewegungsraum: mindestens 1,5mx1,5m Flächen vor Türen, neben dem Bett, vor den Kästen, in Badezimmer und Küche etc. Ebenso ist auf ausreichend breite Türen und Durchgänge zu achten.
  • Erreichbarkeit auch von einer Sitzposition aus. Dies gilt unter anderem für: Lichtschalter, Steckdosen, Fenstergriffe und Türgriffe und Briefkästen, Griffe etc.
  • Natürlich sind Stufen und Schwellen zu vermeiden.
  • Am besten eignet sich ein Bungalow, sind zwei Geschoße geplant, sollte ein Lift eingeplant werden.
  • Automatisierungen sind ebenfalls sinnvoll, zum Beispiel: automatische Rollläden, per App steuerbare Beleuchtung und Klingelanlage.

Hausart, Erscheinungsbild und Architektur

Wünscht du dir einen ebenerdigen Bungalow, ein Erdgeschoß mit ausgebautem Dachgeschoß oder gar drei-geschossig zu bauen? Oder hast du ein gewisses Bild im Kopf wenn du an dein zukünftiges Haus denkst? Jedenfalls solltest du mit offenen Augen durch die Welt gehen, dir Häuser in deiner Umgebung ansehen und versuchen herauszufinden was dir gefällt und was nicht. Auch im Internet und in Architekturbüchern kannst du tolle Inspirationen finden.

Oft aber ist die Hausart keine Frage der individuellen Vorlieben, sondern eher eine der gesetzlichen Vorschriften. Meist gibt der Bebauungsplan ganz klare Auflagen vor. Auch die Platzverhältnisse am Grundstück, Grenzabstände, Baugrenzlinie, Bebauungsdichte sowie maximale Höhe etc. schränken die Möglichkeiten stark ein. Ebenso wie die Form des Grundstücks und ob es im Hang liegt. Hilfe zum Bebauungsplan lesen findest du hier.

Beim äußeren Erscheinungsbild ist vielleicht die wichtigste Frage: wie passt das Haus in seine Umgebung? Wie sieht das Ortsbild aus und wie passt das Haus hinein? Ein Haus im alten, gewachsenen Dorfkern wird anders aussehen als ein Haus in einem Neubaugebiet; ein Haus an der Bundesstraße wird nicht gleich aussehen können wie ein Haus in der Stadt. Und je nachdem wie ein Haus in der Umgebung steht empfindet man es als „schön“ oder auch nicht.

Haus nach der Sonne ausrichten

Das es bei der Planung auf die Himmelsrichtung ankommt, ist allgemein bekannt: Vom Osten kommt die Morgensonne, vom Westen die Abendsonne, im Süden ist es am sonnigsten und im Norden am kältesten. Aus dem Grund sollten Wintergärten und größere Glasflächen nicht nach Norden ausgerichtet sein, sondern idealerweise Süd-Westlich. Auch Gärten sollten nicht unbedingt nördlich liegen, aber das kann man sich nicht immer aussuchen.

Doch mit der Sonnenenergie und der Ausrichtung vom Haus lässt sich weit mehr bewirken als „bloß“ ein schönes, sonniges Frühstücksplätzchen.

Nutzung der Sonnenenergie

Wer nachhaltig und energieeffizient bauen möchte wird an dem Thema passive Sonnenenergie nicht umherkommen. Ein Haus, das nach Süd-Westen ausgerichtet ist, kann die Sonnenergie im Winter optimal nutzen. Damit lässt sich schon mal grundsätzlich und ganz ohne komplizierte und teure Maßnahmen eine wichtige energieeffiziente Maßnahme setzen.

Es gibt einige alternative Haus-Konzepte, die hier versuchen das Optimum herauszuholen. Die Wärme gewinnen diese Häuser fast ausschließlich durch passive Sonnenenergie, durch große Glasflächen, Speichermöglichkeiten und durch natürliche Kühlung und Luftzirkulation wird das möglich. Leider können viele dieser alternativen Konzepte aufgrund von Bauvorschriften oft nicht realisiert werden.

Doch auch wenn du klassisch bauen möchtest sollte man nicht auf die Sonnenenergie verzichten. Zum Beispiel mit großen Glasflächen nach Süd-Westen, bedenke aber auch gleichzeitig Maßnahmen für die Speicherung und Kühlung vorzusehen, im Sommer soll es nicht unerträglich heiß werden. Dafür braucht es Speichermassen im Inneren wie zum Beispiel Stein- oder Fliesenböden, natürliche Lüftungsmöglichkeiten sowie eine Beschattung im Sommer. Diese Grundprinzipien des Bauens sind schon seit der Antike bekannt, ohne großen Aufwand sehr effektiv und werden heute oft vergessen.

Mehr dazu findest du in den Beiträgen:

 

Passive Sonnenenergie im Winter- Haus Beschattung im Sommer
Passive Sonnenenergie im Winter – Haus Beschattung im Sommer

 

Passive Sonnenenergie - Haus Beschattung durch hohen Baum
Beschattung im Sommer durch hohen Baum

 

Die Entwurfs-Planung

Wie bereits erwähnt solltest du für die Planung genug Zeit vorsehen. Am besten ebenso viel Zeit ein wie für die Bauphase. Bis der Entwurf perfekt ist und alle Wünsche und Kosten berücksichtigt wurden, sind einige Durchgänge nötigen. Habe Geduld, gut Ding will Weile haben.

Planen mit einem Architekten

Wenn du bisher alles durchgelesen und mitgemacht hast, bist du nun soweit und für ein Gespräch mit einem Architekten bestens vorbereitet. Alle wichtigen Eckpunkte sind geklärt und am besten du hast auch gleich alles schriftlich festgehalten.

Der Architekt wird nun die geltenden Vorschriften und Rahmenbedingungen im Detail abklären, gemeinsam mit dir den Entwurf planen, die Baubeschreibung mit allen wichtigen Einzelheiten festlegen und die Kosten abschätzen.

Ein Architektenhaus muss im Übrigen nicht teurer sein, im Gegenteil: durch professionelle, intelligente Planung können sogar Baukosten gespart werden. Du kannst z.B. auch ein Bonus-Honorar für Einsparungen bei den Baukosten im Architektenvertrag vereinbaren.

Selbst den Vorentwurf vom Haus planen

Es gibt aber auch einige Bauherren, die selbst sehr genaue Vorstellungen davon, was sie sich wünschen und wie ihr zukünftiges Haus aussehen soll. Sie haben ein gutes Gespür für Gestaltung und eine sehr gute räumliche Vorstellungskraft.

Andere haben vielleicht in ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis Architekten oder Architekturstudenten, mit denen sie ihre Entwürfe gemeinsam diskutieren.

So oder so, ist es natürlich auch möglich das Traumhaus selbst zu planen. Zumindest bis zu einem bestimmten Punkt. Spätestens für den Bauantrag benötigst du Unterlagen die von einem bauvorlageberechtigten Entwurfsverfasser erstellt und gestempelt wurden, zum Beispiel von einem Zivilingenieurbüro oder einem Architekturbüro.

Bis dahin steht es dir aber frei, deine Pläne auch selbst zu machen. Jedenfalls solltest du dich dann genau mit den geltenden Vorschriften auseinander setzten und in direktem Kontakt mit der zuständigen Behörde stehen. Ebenso solltest du die Kosten begleitend zum Entwurf abschätzen.

Vorschriften und Vorgaben beim Hausbau

Bebauungsplan, Flächenwidmungsplan

Was darf auf dem Grundstück genau gebaut werden? Auskunft darüber gibt der Bebauungsplan und der Flächenwidmungsplan. Eventuell wurde bereits etwas genehmigt? Bei der zuständigen Gemeinde erhältst du die Auskünfte. Am besten du machst dich dort gleich mit der zuständigen Person bekannt, denn mit dieser wirst du noch öfter Kontakt haben. Von Beginn an, solltest du dich mit der zuständigen Behörde abstimmen, das spart Zeit und Nerven. Viel Nachfragen und Hartnäckig sein ist hier notwendig. Unter anderem bekommts du dort die Folgenden Informationen:

  • Grenzabstände und Baugrenzlinie
  • Bebauungsdichte und die bebaubare Fläche
  • Wie hoch darf gebaut werden?
  • Welches Dach ist zulässig?

Gründung, Fundament, Gefahrenzone

Auch über die Gründung musst du dir Gedanken machen. Was sagt das Bodengutachten zur Bodentragfähigkeit und welche Vorgaben und Empfehlungen bezüglich Gründung, Keller, Grundwasserstand etc. gibt es?

Liegt das Grundstück in einem Hochwasserrisikogebiet oder einer Lawinen-Gefahrenzone?

Vermessung und Anschlüsse

Besorge dir Vermessungs- und Bestandspläne. Die Anschlussmöglichkeiten von Abwasserkanal, Trinkwasserleitungen, Strom, Gas, Fernwärme, Telefonkabel, der öffentlichen Straße müssen bekannt sein und in die Pläne eingetragen werden.

Sonstiges

Zeitgleich mit dem Entwurf müssen dann auch noch weitere Punkte berücksichtigt werden:

  • Entspricht der Entwurf auch der Bauordnung?
  • Hält das Ganze statisch?

Kosten abschätzen während des Planens

Die Kosten sollten parallel zum Entwurfsprozess abgeschätzt und angepasst werden. Wenn der Entwurf feststeht solltest du bereits die voraussichtlichen Kosten etwas genauer einschätzen können. Hier geht es nicht mehr um einen pauschalen Quadratmeter- oder Kubikmeter-preis. Sondern es werden bereits die Kosten der einzelnen Bauteile mit den zugehörigen Mengen/Massen abgeschätzt.

Inspiration

Bei der Planung kannst du dich ruhig von tollen Häusern inspirieren lassen. Aktuelle Architektenhäuser findest du zum Beispiel hier unter Inspiration: Ein-Geschossige Häuser, Zwei-Geschossige Häuser, Drei-Geschossige Häuser

Kostenlose Raumplanungs-Tools

Einen Entwurf kann jeder machen, der ein Blatt Papier und einen Bleistift hat. Natürlich kann man zum Grundriss und Haus planen auch eines der vielen gratis Planungstools verwenden. Die haben den Vorteil, dass man gleich direkt eine 3D-Visualisierung dazubekommt, und sich die Räume besser vorstellen kann. Außerdem kann man die Räume schnell mit fertigen Einrichtungsgegenständen versehen, und so noch besser und schneller die Raumwirkung erfassen.

Raumplanungs Apps

  • Roomle fürs iPad: auch ohne Anmeldung möglich, kostenlos
  • Roomsetcher: Anmeldung erforderlich, nur als Grundversion gratis, weitere Funktionen sind kostenpflichtig

Online-Raumplaner

  • palette@home: kostenlos und ohne Anmeldung
  • Sketchup: Anmeldung ist erforderlich, kostenlos, sehr vielfältig einsetzbar. Wer damit sein Haus visualisieren möchte wird aber etwas länger brauchen, als mit den sehr einfachen Raumplaner-programmen.
  • Homestyler: Anmeldung ist erforderlich, kostenlos
  • Homebyme: Anmeldung ist erforderlich, danach sind die ersten 3 Projekte kostenlos, alle weiteren sind kostenpflichtig
  • Floorplanner: Anmeldung ist erforderlich, Basisversion ist gratis, Zusatzfunktionen kosten.

Herunterladbare Programme fürs Raumplanen

  • Ashampoo Home Designer: kostenlos
  • Roomeon: kostenlos
  • pCon.planner: kostenlose Grundversion, professionelles CAD-Programm für Windows
  • Home Design 3D: kostenlose Grundversion, weitere Möbel und Texturen sind kostenpflichtig
  • sweethome3D: kostenlose Grundversion, weitere Möbel und Texturen sind kostenpflichtig
  • Planoplan: kostenlose Grundversion, Zusatzfunktionen sind kostenpflichtig

 

Autorin: K.R.

Weitere Quellenangaben:

  • Bauentwurfslehre, Neufert, Vieweg Verlag
  • Attraktiv bauen mit kleinem Budget, Linhardt, DVA